Sieben Tipps, um Ihren Hund ans Autofahren zu gewöhnen
Ihren Hund ans Autofahren zu gewöhnen kann ein spannendes und bereicherndes Erlebnis sein – wenn Sie es richtig angehen. Während wir Menschen das Autofahren als selbstverständlich ansehen, empfinden viele Hunde das Auto zunächst als unbekanntes, lautes und bewegliches Objekt. Mit Geduld, positiver Verstärkung und schrittweisem Training können Sie Ihrem Vierbeiner helfen, jede Autofahrt entspannt und sicher zu genießen.
Bei Guide Dogs Victoria lernen unsere Blindenführhunde, sicher im Fußraum eines Autos zu sitzen, um mit ihren Haltern zu reisen. Ihr eigener Hund wird sich jedoch etwas anders an Autofahrten gewöhnen müssen – und genau dabei helfen Ihnen die folgenden sieben Tipps.

Warum Sie Ihren Hund ans Autofahren gewöhnen sollten
Viele Hunde sind anfangs nervös, wenn sie in ein Auto steigen. Das Unbekannte, die Vibrationen und Bewegungen können Unbehagen oder sogar Übelkeit auslösen. Wenn Sie Ihren Hund frühzeitig an Autofahrten gewöhnen, können Sie:
- Angst reduzieren: Hunde, die sich an das Auto gewöhnt haben, bleiben während der Fahrt ruhiger.
- Reisekrankheit vorbeugen: Durch langsame Gewöhnung passt sich der Körper des Hundes besser an die Bewegung an.
- Neugier und Selbstvertrauen fördern: Ein sicherer Hund erlebt Autofahrten als spannendes Abenteuer statt als Stressfaktor.
Mit Geduld und positiven Erfahrungen wird Ihr Hund lernen, dass Autofahren etwas Angenehmes ist.
1. Sicherheit geht vor
Sicherheit steht immer an erster Stelle. Sichern Sie Ihren Hund mit einem Hundegeschirr, einer Transportbox oder einem speziellen Autositz im hinteren Teil des Fahrzeugs. Ein ungesicherter Hund kann im Falle eines Unfalls verletzt werden oder den Fahrer ablenken.
Achten Sie darauf, dass die Box stabil, gut belüftet und groß genug ist, damit Ihr Hund bequem sitzen, stehen und sich umdrehen kann. Legen Sie eine weiche Decke hinein, um Komfort und Geborgenheit zu schaffen.
2. Vorbereitung vor der ersten Fahrt
Bevor Sie Ihren Hund das erste Mal mitnehmen, lassen Sie ihn das Auto kennenlernen. Öffnen Sie Türen, lassen Sie ihn schnuppern und erkunden, während der Motor aus ist. So kann er sich mit den neuen Gerüchen und Geräuschen vertraut machen.
Starten Sie später kurz den Motor, ohne loszufahren, um Ihren Hund an das Vibrieren und Brummen zu gewöhnen. Belohnen Sie ruhiges Verhalten mit Leckerlis oder sanftem Lob. Für ängstliche Hunde hilft es, vor der Fahrt zu spielen oder spazieren zu gehen, damit überschüssige Energie abgebaut wird.
3. Futter und Wasser rechtzeitig begrenzen
Geben Sie Ihrem Hund zwei bis drei Stunden vor der Fahrt kein Futter und nur wenig Wasser. Ein voller Magen kann leicht zu Reisekrankheit führen. Sorgen Sie stattdessen für gute Belüftung im Auto – ein leicht geöffnetes Fenster kann helfen, frische Luft hereinzulassen und Übelkeit zu vermeiden.
Falls Ihr Hund regelmäßig unter Übelkeit leidet, können Sie Ihren Tierarzt nach speziellen Mitteln gegen Reisekrankheit für Hunde fragen.
4. Langsam beginnen und kurze Strecken fahren
Wenn Sie Ihren Hund ans Autofahren gewöhnen, starten Sie mit kurzen Fahrten in der Umgebung. Eine fünfminütige Fahrt um den Block reicht für den Anfang völlig aus. Steigern Sie die Dauer und Strecke nur, wenn Ihr Hund entspannt bleibt.
Vermeiden Sie ruckartiges Bremsen oder scharfe Kurven. Fahren Sie ruhig und gleichmäßig, um Ihrem Hund Sicherheit zu geben. Jede positive Erfahrung stärkt das Vertrauen und reduziert zukünftige Angst.
5. Kopf und Pfoten bleiben im Auto
Viele Hunde lieben es, den Kopf aus dem Fenster zu halten, doch das kann gefährlich sein. Schmutz, Insekten oder kleine Steine können ins Auge fliegen oder das Trommelfell verletzen.
Halten Sie die Fenster nur leicht geöffnet und achten Sie darauf, dass Ihr Hund stets sicher im Fahrzeug bleibt. Sicherheit geht vor – auch wenn die Versuchung groß ist.
6. Positive Verstärkung nutzen
Belohnungsbasiertes Training ist der Schlüssel zum Erfolg. Nehmen Sie Leckerlis und Lieblingsspielzeug mit, um gutes Verhalten zu belohnen. Wenn Ihr Hund ruhig im Auto sitzt oder liegt, loben Sie ihn und geben Sie ein Leckerli.
Wird Ihr Hund unruhig oder jault, vermeiden Sie es, ihn zu sehr zu trösten. Bleiben Sie ruhig, warten Sie, bis er sich von selbst beruhigt hat – dann kommt die Belohnung. So lernt Ihr Hund, dass Ruhe zum Erfolg führt.
Wenn Sie mehr über Belohnungstraining erfahren möchten, besuchen Sie unsere Seite zu Guide Dog Welfare und Positive Reinforcement Training.

7. Spaß und Vertrauen aufbauen
Das Training soll Spaß machen! Nutzen Sie Autofahrten als Gelegenheit, mit Ihrem Hund Zeit zu verbringen und Vertrauen aufzubauen. Bringen Sie Spielzeug oder eine vertraute Decke mit, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Beenden Sie jede Fahrt mit etwas Positivem – einem Spaziergang, Spielen im Park oder Kuscheln zu Hause. So wird Ihr Hund Autofahren mit Freude verbinden und sich schon bald auf jede Fahrt freuen.
Fazit
Einen Hund ans Autofahren zu gewöhnen braucht Zeit, Geduld und Verständnis. Doch mit den richtigen Methoden wird Ihr Vierbeiner bald gerne ins Auto springen. Denken Sie daran: Jede positive Erfahrung festigt das Vertrauen und sorgt für Sicherheit auf allen Wegen. Hunde Leben.
Ob Tierarztbesuch, Familienausflug oder Urlaub – mit diesen sieben Tipps wird jede Fahrt ein entspannter und glücklicher Moment für Sie und Ihren besten Freund.
Tipps für entspannte Fahrten (FAQs)
Wie beginne ich am besten mit dem Training, um meinen Hund an das Auto zu gewöhnen?
Der wichtigste Schritt ist Geduld. Beginnen Sie bei einem stehenden Auto mit ausgeschaltetem Motor. Lassen Sie den Hund das Fahrzeug in seinem eigenen Tempo erkunden und nutzen Sie positive Verstärkung wie Leckerlis oder sein Lieblingsspielzeug, damit er das Auto mit etwas Gutem verbindet.
Was sollte ich tun, wenn mein Hund während der Fahrt sehr nervös ist?
Es hilft, das Training in sehr kleinen Schritten aufzubauen. Starten Sie den Motor erst, wenn der Hund sich im stehenden Auto wohlfühlt. Die ersten Fahrten sollten zudem sehr kurz sein (nur wenige hundert Meter) und an einem Ort enden, der dem Hund Spaß macht, wie zum Beispiel einer Spielwiese.
Darf mein Hund vor einer längeren Autofahrt fressen?
Es wird empfohlen, den Hund vor der Fahrt nicht direkt zu füttern, besonders wenn er zu Reisekrankheit oder Übelkeit neigt. Ein leerer Magen hilft oft, das Unwohlsein zu verringern. Sorgen Sie stattdessen für ausreichend frische Luft während der Fahrt.
Welche Möglichkeiten gibt es, den Hund im Auto sicher zu transportieren?
Sicherheit ist essenziell. Je nach Größe des Hundes und des Autos eignen sich stabile Transportboxen für den Kofferraum, spezielle Hundegurte zur Sicherung auf der Rückbank oder Trenngitter, die den Fahrgastraum vom Kofferraum abgrenzen.
Was ist die wichtigste Regel beim Autofahren mit Hund im Sommer?
Lassen Sie Ihren Hund niemals allein im Auto, auch nicht „nur kurz“. Die Temperaturen im Innenraum steigen extrem schnell an und können bereits nach wenigen Minuten lebensgefährlich für das Tier werden. Achten Sie zudem während der Fahrt auf eine gute Belüftung und regelmäßige Trinkpausen.

