Es ist schön, wenn dein Hund dich freudig begrüßt – aber wenn aus Freude wildes Anspringen wird, kann es schnell unangenehm oder sogar gefährlich werden. Für Hunde ist das Hochspringen ein ganz normales Verhalten: Sie möchten so näher ans Gesicht und schneller Aufmerksamkeit bekommen. Für uns Menschen bedeutet es jedoch Schmutz, Kratzer und manchmal auch Verletzungen. Zum Glück kannst du deinem Hund beibringen, höflich zu grüßen – ganz ohne Anspringen.
1. Ein alternatives Verhalten beibringen: „Vier Pfoten am Boden“ oder „Sitz“
Es ist einfacher, deinem Hund zu zeigen, was er tun soll, anstatt nur „Nein“ zu sagen. Lege ein klares Begrüßungsritual fest, z. B. „alle Pfoten am Boden“ oder „Sitz“, und sei dabei konsequent. Nur dann bekommt dein Hund Aufmerksamkeit.
Vier-Pfoten-Technik:
- Halte deinen Hund an der Leine.
- Bevor er springt, wirf ein paar Leckerlis auf den Boden.
- Solange er mit allen Pfoten unten bleibt, darf er begrüßt werden.
- Nach und nach verlängerst du die Begrüßung und belohnst seltener – bis das ruhige Verhalten zur Gewohnheit wird.
„Sitz“-Begrüßung:
- Bitte deinen Hund zu sitzen, bevor jemand näherkommt.
- Bleibt er sitzen, darf er Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten bekommen.
- Steht er auf, gehst du einfach einen Schritt zurück und versuchst es erneut.
2. Richtiges Verhalten sofort belohnen
Timing ist entscheidend: Belohne deinen Hund sofort, wenn er nicht springt oder ruhig sitzt. Ein Leckerli oder Lob nach einigen Sekunden ist oft schon zu spät und verwirrt ihn.
3. Aufmerksamkeit entziehen, wenn er springt
Selbst ein „Nein“ kann Aufmerksamkeit bedeuten. Drehe dich stattdessen ruhig weg oder gehe ein paar Schritte davon. Erst wenn dein Hund wieder mit allen Pfoten am Boden ist, bekommt er Zuwendung.
4. Mit Management arbeiten
Mach es deinem Hund leichter, erfolgreich zu sein:
- Nutze eine Leine, ein Hundegitter oder eine Box, wenn Gäste kommen.
- Bitte Besucher, den Hund erst zu begrüßen, wenn er ruhig bleibt.
- Lass Gäste Leckerlis auf den Boden werfen, um ruhiges Verhalten zu fördern.
5. Konsequenz ist das A und O
Mal gelten Regeln, mal nicht? So versteht dein Hund nie, was du willst. Sei deshalb immer konsequent: Egal ob in Freizeitkleidung oder im Anzug – Aufmerksamkeit gibt es nur für ruhiges Verhalten.
6. Körperliche Strafen vermeiden
Schubsen, Knie anheben oder die Pfoten festhalten bringt nichts – im Gegenteil: Für manche Hunde ist das ein spannendes „Spiel“, andere reagieren verunsichert. Vermeide jede Form von körperlicher Korrektur, um Vertrauen und Trainingserfolg nicht zu gefährden.
7. Begrüßungen ruhig halten
Wenn du laut jubelst und dich wild bewegst, verstärkst du das Springen. Besonders in der Lernphase gilt: ruhig bleiben, leise sprechen, langsam bewegen. Sobald dein Hund das gewünschte Verhalten verinnerlicht hat, kannst du nach und nach wieder fröhlicher begrüßen.
8. Alle müssen mitmachen
Damit dein Hund es versteht, brauchen alle dieselben Regeln: Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn. Bitte sie, den Hund nur dann zu beachten, wenn er höflich bleibt.
9. Geduld zeigen
Springen ist ein Verhalten, das viele Hunde über Jahre gelernt haben. Es braucht Zeit, um diese Gewohnheit zu ändern. Bleib geduldig, bleib konsequent – und dein Hund wird Schritt für Schritt lernen, dass höfliche Begrüßungen mehr Erfolg bringen als wildes Anspringen.
Kurzübersicht der wichtigsten Schritte
| Schritt | Ziel | Tipp | 
|---|---|---|
| Alternatives Verhalten üben | Hund hat klare Aufgabe beim Begrüßen | „Vier Pfoten“ oder „Sitz“ | 
| Sofort belohnen | Verhalten festigen | Lob oder Leckerli sofort geben | 
| Aufmerksamkeit entziehen | Motivation fürs Springen nehmen | Wegdrehen, abwarten | 
| Management nutzen | Situationen kontrollieren | Leine, Gitter, Ablenkung | 
| Konsequenz wahren | Klarheit für den Hund schaffen | Keine Ausnahmen zulassen | 
| Keine Strafen einsetzen | Vertrauen erhalten | Ruhig und neutral bleiben | 
| Ruhige Begrüßung | Springen nicht provozieren | Leise, gelassen handeln | 
| Alle beteiligen | Einheitliche Regeln | Gäste einweisen | 
| Geduldig bleiben | Nachhaltiger Erfolg | Training braucht Zeit | 
Fazit
Du willst die Freude deines Hundes nicht unterdrücken – nur in die richtigen Bahnen lenken. Mit Geduld, Konsequenz und positiver Verstärkung lernt dein Hund, dass höfliche Begrüßungen viel lohnender sind als wildes Anspringen. So bleiben deine Kleidung sauber, deine Gäste glücklich – und dein Hund stolz auf seine guten Manieren.
Fazit: Hundetrancing bei Hunden – Bedeutung, Ursachen & Tipps, das zeigt, wie vielfältig und individuell Hunde sind. Wenn dein Hund dieses Ritual liebt, lass ihn – es ist seine ganz eigene Art, sich zu entspannen.
Für weitere spannende Infos über Hundeverhalten schau gern auf meinem Blog vorbei: Hundeleben.blog
Dieser Artikel wurde von Beate Somogyi, zertifizierte Hundetrainerin und Gründerin von Hundeleben.blog, verfasst

