Hunde zeigen manchmal Verhaltensweisen, die für uns Menschen zunächst ungewöhnlich oder sogar besorgniserregend wirken. Eines davon ist das sogenannte Hundetrancing – auch „Ghostwalking“ genannt. In diesem Artikel erfährst du, was genau dahintersteckt, warum manche Hunde dieses Verhalten zeigen und ob du dir Sorgen machen musst.
Was ist Hundetrancing?
Unter Hundetrancing versteht man ein besonderes Verhalten, bei dem Hunde extrem langsam unter herunterhängenden Gegenständen wie Vorhängen, Tischdecken, Pflanzen oder Wäschestücken hindurchgehen. Dabei berührt der Gegenstand leicht den Rücken oder Kopf des Hundes, während dieser sich beinahe tranceartig bewegt.
Typische Merkmale:
- Sehr langsames Gehen (fast wie in Zeitlupe)
- Kopf und Rücken berühren sanft einen Gegenstand
- Der Hund wirkt entspannt und „wie hypnotisiert“
- Kein Stress, kein Bellen – sondern tiefe Ruhe
Warum zeigen Hunde Hundetrancing?
Die genauen Ursachen sind nicht wissenschaftlich vollständig geklärt. Es gibt jedoch mehrere Theorien:
- Selbstberuhigung – Viele Experten glauben, dass Hunde dieses Verhalten nutzen, um sich selbst zu entspannen. Der leichte Druck oder die Berührung wirkt beruhigend, ähnlich wie eine sanfte Massage.
- Instinktives Verhalten – Manche Hunde scheinen ein natürliches Bedürfnis zu haben, mit ihrer Umwelt auf diese besondere Weise zu interagieren.
- Rasseveranlagung – Besonders bei Bull Terriern und Greyhounds wurde Hundetrancing häufig beobachtet. Es kann also genetisch begünstigt sein.
Ist Hundetrancing gefährlich?
Die gute Nachricht: Hundetrancing ist in den meisten Fällen harmlos. Dein Hund genießt dabei nur die beruhigende Wirkung der sanften Berührungen.
Achtung: Wenn dein Hund allerdings zusätzlich folgende Symptome zeigt, solltest du unbedingt den Tierarzt aufsuchen:
- Krampfanfälle oder unkontrollierte Bewegungen
- Ungewöhnliche Steifheit oder Bewusstseinsstörungen
- Häufiges, zwanghaftes Wiederholen in Verbindung mit Stressanzeichen
In den allermeisten Fällen handelt es sich jedoch um ein ungefährliches und normales Verhalten, das du einfach beobachten darfst.
Welche Hunde zeigen Hundetrancing besonders häufig?
- Bull Terrier – gelten als „Trancing-Champions“
- Greyhounds – zeigen es oft und intensiv
- Andere Rassen & Mischlinge – können es ebenfalls, wenn auch seltener
Soll ich Hundetrancing unterbinden?
Nein – solange dein Hund entspannt und gesund wirkt, musst du dir keine Sorgen machen. Für viele Hunde ist es sogar eine Art Wellness-Moment.
Du kannst das Verhalten also einfach zulassen und beobachten.
Häufige Fragen (FAQ) zum Hundetrancing
1. Ist Hundetrancing eine Krankheit?
Nein, es ist in den meisten Fällen ein normales und harmloses Verhalten.
2. Warum läuft mein Hund langsam unter Vorhängen durch?
Weil ihn die sanften Berührungen beruhigen – das ist typisch für Hundetrancing.
3. Müssen alle Hunde trancen?
Nein, nur manche Hunde zeigen dieses Verhalten.
4. Kann Hundetrancing gefährlich sein?
Nur wenn es mit Krampfanfällen oder neurologischen Symptomen einhergeht – dann sofort zum Tierarzt.
Fazit: Hund springt Menschen an – So gewöhnst du es ihm ab, das zeigt, wie vielfältig und individuell Hunde sind. Wenn dein Hund dieses Ritual liebt, lass ihn – es ist seine ganz eigene Art, sich zu entspannen.
Für weitere spannende Infos über Hundeverhalten schau gern auf meinem Blog vorbei: Hundeleben.blog
Dieser Artikel wurde von Beate Somogyi, zertifizierte Hundetrainerin und Gründerin von Hundeleben.blog, verfasst

