Welpen an der Leine führen – So geht’s

Welpen an der Leine führen

Leinenpflicht besteht vielerorts, weil dein Welpe sicher spazieren gehen soll und muss, wenn er das Grundstück verlässt. Doch Welpen an der Leine führen ist weit mehr als Pflicht – es ist ebenso Teil einer guten Erziehung. Ein gut leinenführiger Hund hat viel mehr Freiheiten, weil er ausgeglichen, gehorsam und sicher ist.

Vor allem bei großen Rassen ist das Training entscheidend, damit dein kleiner Welpe als erwachsener Hund kein „Zugpferd“ wird, das an der Leine zerrt und dich vielleicht sogar umreißt. Auch für den eigenen Schutz ist das Leinentraining entscheidend – so kommt dein Hund gar nicht erst in Gefahr, weil er zum Beispiel auf die Straße rennt, sich in der Leine verheddert oder in eine Auseinandersetzung mit einem anderen Hund gerät. Auch freundliche oder ängstliche Hunde profitieren von dieser Sicherheit, weil die Leine für Orientierung sorgt.

Ein Welpe muss das Laufen an der Leine erst lernen

Welpen wissen von Geburt an gar nichts über das Laufen an der Leine. Zieht man, zieht der Welpe automatisch zurück — das ist sein natürlicher Reflex. Daher muss dieser Reflex zunächst sanft „umtrainiert“ werden. Beginne daher am besten gleich, wenn dein kleiner Gefährte bei dir zuhause ankommt.

Beginne mit einem Halsband

Viele Züchter legen den Welpen farbige Bändchen um den Hals, damit sie ihn unter den Wurfgeschwistern identifizieren können. Falls dein kleiner Freund bisher kein Halsband kennt, muss er sich zunächst daran gewöhnen. Ein flaches Nylon-Halsband mit Metallschnalle, unter das zwei Finger passen, ist für den Einstieg ideal. Du kannst ihn, wenn er wächst, problemlos umstellen.

Ein Geschirr für ziehende Hunde

Bei großen oder etwas „stureren“ Welpen, die zum Ziehen neigen, ist das Brustgeschirr oft sinnvoll. Ein sogenanntes Anti-Zug-Geschirr hat vorne, im Bereich der Brust, einen Ring für die Leine. Zieht der Hund, wird er sanft zurückgedreht, statt weiter nach vorne zu preschen.

Erkunde mit der Nase

Lasse deinen Welpen zunächst das Halsband, das Geschirr und die Leine beschnuppern. Geruch ist für ihn das wichtigste Sinnesorgan. Sorge jedoch dafür, ihn das Gerät nicht als Spielzeug benutzen zu lassen.

Wähle die passende Leine

Leichte Nylonleinen sind für kleiner Hunde geeignet, für große oder starke Welpen sind robustere Lederleinen sinnvoll. Vermeide ausziehbare Leinen, weil dieser Mechanismus zum Ziehen animiert. Ein etwa 1,8 m (6 Fuß) langes Modell gibt deinem Hund etwas Bewegungsfreiheit, aber verhindert, dass er außer Reichweite gerät.

So führst du ihn an der lockeren Leine

Ziel ist es, den Welpen an einer lockeren Leine neben dir gehen zu lassen — ohne ihn zu zerren. Halte die Leine daher kurz, aber locker, damit dein Hund spürt, in welchem Bereich er sich bewegen darf. Führe ihn mit der rechten Hand, indem du das lose Ende zusammenfaltest und am Gürtel hältst.

Belohne gutes Verhalten

Halte einige Leckerlis, Lieblingsspielzeug oder etwas anderes als Belohnung bereit. Auch das Training mit einem Clicker ist sinnvoll.

Zeig deinem Welpen das Leckerli, wenn er neben dir geht. Du kannst ihn mit dieser „Nase-voraus-Methode“ zum Mitkommen bewegen.

Sage deutlich „Weiter!“ oder „Los!“, halte das Leckerli vorne und mache einige Schritt gemeinsam mit deinem Hund.

Übe das Laufen

Sobald dein Welpe verstanden hat, locker neben dir herzulaufen, solltest du das Training erweitern.
Versuche verschiedene Geschwindigkeiten, Wechsel der Laufrichtung und das Einfügen kleiner Spiele.
Drehe zum Beispiel nach rechts, damit dein kleiner Freund folgen muss, oder mache einige Zickzacks.
So muss der Welpe aufmerksam sein — das stärkt Bindung und Erziehung zugleich.

Sicheres Verhalten „Proofen“

Sicher muss dein kleiner Freund das lockere Laufen in verschiedenen Situationen beherrschen.
Übe daher zunächst im eigenen Garten, danach auf der Straße, im Park oder bei Freunden.
Versuche ihn dort ebenso zum „Bei Fuß“ und zum „Sitz“ anzuleiten.

Der „Bei Fuß”-Befehl (Heel)

Sobald dein Welpe das Lockere-Gehen verstanden hat, kannst du ihn zum Bei Fuß ausbilden.
Hier soll er dicht neben deinem Bein gehen, stehenbleiben, wenn du anhältst, und ebenso weitergehen, wenn du losläufst.
Zum Üben muss dein kleiner Freund aufmerksam sein und Kommandos zuverlässig folgen.

Typische Probleme und Lösungen

Hochspringen:
Versuche ihn mit einer etwas tieferen Belohnung zum normalen Laufen zurückzuführen. Du kannst dafür beispielsweise einen langen Löffel mit Leckerli benutzen, damit der Welpe gar kein „Hochspringen“ muss.

Ziehen:
Sage „Weiter!“, halte ihn kurz, setze ihn hin und belohne ihn für das Sitzen.
So lernt er, dass Zerren ihn zum Stillstand bringt, ruhiges Laufen jedoch zum Ziel führt.

Nur mit Belohnung gehorchen:
Reduziere Schritt für Schritt die Leckerlis.
Belohne ihn zum Beispiel zunächst jedes zweite Mal, danach jedes dritte Mal.
So muss dein Welpe immer aufmerksam sein — weil er nie weiß, wann das nächste Leckerli kommt.

Mit dieser Vorgehensweise wird dein kleiner Gefährte zum ausgeglichenen, gehorsamen Begleiter, der gerne und sicher an der Leine spaziert — für ihn, für dich und für alle in seiner Umgebung.

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